Bootsbau trifft Lastenrad.

Als ich feststellte, wie schwer die Sperrholzkisten handelsüblicher Lastenräder sind, rebellierte mein innerer Bootsbauer und wunderte sich, ob die Box nicht das Rad tragen könnte? Oder – technisch gesprochen – ob ein Lastenrad nicht als Sperrholzmonocoque gebaut werden kann. Das Velowerft Konzept kombiniert also Sperrholz für die Kiste und einen kurzen Schwanz bis zum Sattel mit dem gefederten Hinterbau eines Mountainbikes. Natürlich könnte man auch den Hinterbau ganz in Holz bauen, aber das wäre l´art pour l´art und kein materialadäquater Einsatz. Ergebnis: ein vollgefedertes Lastenrad mit einem Gewicht von (potentiell) unter 25 kg. Wir arbeiten daran, die Latte noch tiefer zu legen…

Effizienz in Material und Produktion.

Das Sperrholz wird auf einer Großformatfräse zu einem großen Laubsägepuzzle (wie z.B. ein Cargoli) verarbeitet. Dieser Bausatz ist direkt mit Schlitzen, Laschen und Keilen versehen, so dass er ohne Schraubzwingen präzise zusammenhält, bis der Kleber getrocknet ist. Der carbon footprint eines Velowerft Rades (geschätzt 103 kg, davon nur 7 kg für Holz und Kleber) ist um ca. 50% geringer als bei einem Cargobike mit Aluminiumrahmen. Die größte Herausforderung ist die Beschaffung nachhaltigen Sperrholzes und ökologisch vertretbaren Klebers. Während letzterer mittlerweile erhältlich ist (Epoxidharz auf Pflanzenölbasis), stellt uns das Sperrholz noch vor Probleme: Leichtes Sperrholz in Bootsbauqualität (AW100) aus zertifizierten Quellen existiert nicht. Derzeit setzen wir Bausperrholz aus Fichte ein, dass wegen der geringeren Qualität 30% stärker dimensioniert wird.

Contact

Sven Bastiaen Schulz
Dipl.-Des.

Maarweg 29
D-53123 Bonn
+49 (0)228 96100479

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