Einige Tage vor meiner Geburt besuchten meine Eltern eine Fahrradausstellung. Das muss eine Art pränataler Prägung verursacht haben, denn ich habe Fahrräder immer geliebt und beschloss 1990 ein Lastenrad aus einigen alten Diamantrahmen und einem halben Klapprad zu bauen. Mein Vater war bald ebenfalls dabei – bis heute bin ich nicht sicher ob aus Begeisterung oder Sorge – jedenfalls fährt unser  „Long John“ noch heute. (Da sage jemand etwas gegen 70er Jahre Fahrradschrott.)

Viele Jahre und zwei Berufe später befanden wir uns in froher Erwartung – der Notwendigkeit eines neuen Lastenrades. Da ich von der Designerkrankheit befallen bin, nicht einfach etwas kaufen zu können, musste es selbstgebaut oder zumindest entworfen sein. Ich suchte nach einem einfachen, geradlinigen Design. Auch hat mich an Lastenrädern des Long-John-Typs immer die Gabel gestört. Oben ist sie der Ladung im Weg und unten wirken Stöße und Bremskräfte auf die Gabel als langen Hebelarm. Die ersten Skizzen zeigten eine Achsschenkellenkung, doch ich verwarf die Idee als mit meinen Mitteln unmöglich umzusetzen, bis eines Tages ein alter Italjet Roller an mir vorbeifuhr. Eine gebrauchte Italjetschwinge war schnell bestellt und vom Rahmenbauer des Vertrauens durch ein einzelnes, dickes Rohr mit einem alten Trek MTB verbunden. THE SUB war geboren.

Die dann folgenden Reaktionen überraschten, war ich doch 25 Jahre zuvor auf meinem Lastenrad praktisch unsichtbar gewesen. Plötzlich wurde ich an jeder roten Ampel ausgefragt. Um diese Zeit kam auch das Bullitt auf den Markt, gefolgt von vielen anderen Modellen und auch das SUB erhielt bald einen kürzeren Nachfolger mit der ersten face-to-face Sitzbank, die vor allem bei Müttern großen Anklang fand. „Kann man das kaufen?“ und „Du solltest das verkaufen!“ hörte ich so oft, dass ich nebenbei mit der Entwicklung einer Lenkung ohne schwere Rollerteile begann, die bei ebay teuer geworden waren, seit ich eine Bauanleitung bei werkstatt-lastenrad.de veröffentlicht hatte.

Das Projekt dümpelte drei Jahre auf dem Rechner vor sich hin, während wichtigere Lebensinhalte und andere Cargobikes wie D30 und THE BOX im Vordergrund standen. 2014 wurde das SUB Zweiter beim Lastenrad Konstruktionswettbewerb der IHK Dortmund (zufällig jener Stadt, in der 25 Jahre vorher unser erstes Lastenrad entstand). Das war der Impuls, Werkzeuge für das Vorderrad und den Prototypen eines Rahmens zu bestellen.

2017 entstand dann die erste Serie von zehn Stück, 2018 gefolgt von 14 weiteren. Bastiaen Cargo versammelt eine stetig wachsende Zahl von Kunden, Freunden, Fans, Lieferanten, Händlern und Helfern und wie ich dies schreibe bereiten wir Serie 3 vor. Folgt uns im Blog oder auf instagram.

 

 

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